Energiewende durch alte Heizungen gebremst?

heizungsanlage_© markus_marb - Fotolia.comDie Energiewende will in Deutschland nicht so recht voranschreiten und Experten führen dies auf veraltete Heizungsanlagen zurück. Dementsprechend geht man davon aus, dass das Energieeinsparpotenzial bei den Immobilien deutlich höher ist, als das ausgeschöpfte Potenzial. Man bemüht sich zudem, die Heizungssanierung und -erneuerung durch spezielle Fördermittel anzutreiben.

Ein Blick über den Tellerrand

Ein Blick über den Tellerrand hinaus zeigt, dass es auch anders geht. In Dänemark beispielsweise ist es seit Jahresbeginn verboten, Öl- oder Erdgasheizungen in neue Häuser einzubauen. Ab dem Jahr 2016 sollen diese auch bei Sanierung von bestehenden Anlagen nicht mehr genutzt werden können. Somit wollen die Dänen die Energiewende im Immobilienbereich erzwingen. Auch in Deutschland sollte man Anreize schaffen, um mehr alte Heizungen zu sanieren.

Einer aktuellen Studie zum Klimaschutz zufolge sind in Deutschland vier von fünf Heizungsanlagen nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Insgesamt fünf Millionen Wärmeanlagen in Deutschland sind so konzipiert, dass jeder dritte Cent für die Heizung aus dem Schornstein verpufft. In keinem anderen Bereich, als in den privaten Räumen, so die Studie, gehe man so verschwenderisch mit Öl, Erdgas und anderen Brennstoffen um.

Mehr Heizungen müssen modernisiert werden

Dementsprechend lauten auch die Forderungen der Experten: Es müssen wesentlich mehr Heizungsanlagen in Deutschland modernisiert werden. Das machen die Experten sogar an Zahlen fest. Demnach sind 2011 515 Milliarden Kilowattstunden Energie alleine für das Heizen verbraucht worden. Bleibt es bei dem langsamen Modernisierungstempo, das derzeit an den Tag gelegt wird, so kann der Energieverbrauch in diesem Sektor bis zum Jahre 2030 nur um etwa 14,5 Prozent abgesenkt werden.

Würde man allerdings Anreize schaffen, dank derer die Anzahl der Modernisierungen verdoppelt wird, so könnte der Energieverbrauch um bis zu 18 Prozent reduziert werden. Wenn noch dazu die Gebäudesanierungen ein doppelt so hohes Tempo wie bisher an den Tag legen würden, wären gar Einsparungen bis 23 Prozent drin. Damit könnte knapp ein Viertel an Erdgas, Öl oder Holz eingespart werden.

Sogar die Treibhausemissionen könnte man verringern, und zwar um stolze 22 Prozent mit dem aktuellen Tempo oder noch wesentlich bessere 36 Prozent bei einer entsprechenden Erhöhung. Um diesen schnelleren Ausbau anzutreiben, verlangen Experten nicht nur geförderte Kredite der KfW und Investitionszuschüsse, sondern auch Abschreibungsmöglichkeiten aus steuerlicher Sicht zu bieten.

Bildquelle: © markus_marb – Fotolia.com

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