Strömungskraftwerke: Vor- und Nachteile

Strömungskraftwerke sorgen in diesen Tagen immer wieder für Aufsehen. Doch wo liegen die konkreten Vor- und Nachteile der Strömungskraftwerke genau? Dieser Frage wollen wir im Folgenden auf den Grund gehen.

Vorteile der Strömungskraftwerke

Strömungskraftwerke haben im Gegensatz zu Wind- und Solarkraftwerken einen entscheidenden Vorteil aufzuweisen: Die Meeresströmung fließt kontinuierlich. Das heißt, die Stromerzeugung ist nicht wetterabhängig. Hinzu kommt, dass sich die Meeresströmung hervorragend voraussagen lässt, wodurch ein Standort hinsichtlich der zu erzielenden Energieausbeute sehr gut analysiert werden kann.

Zusätzlich kommen Strömungskraftwerke auch dann auf hohe Energieausbeuten, wenn die Strömungsgeschwindigkeiten nur sehr niedrig sind. Das liegt daran, dass die Dichte von Wasser etwa 800 Mal so hoch ist, wie die von Luft. Ebenfalls zerstören die Strömungskraftwerke nicht das Landschaftsbild, da sie komplett unter Wasser arbeiten. Das bietet zudem den Vorteil, dass Korrosionsschäden und Rost sich nicht bilden können.

Abfallstoffe und Emissionen sind bei Strömungskraftwerken nicht zu befürchten, sodass sie sehr umweltfreundlich arbeiten können. Man geht zudem davon aus, dass auch Fische und andere Meeresbewohner durch die Strömungskraftwerke aufgrund der sehr langsamen Bewegungen der Rotoren nicht gestört werden. Abschließend ist diese Frage allerdings bisher noch nicht geklärt.

Nachteile der Strömungskraftwerke

Wo es Vorteile gibt, sind natürlich auch die Nachteile nicht weit und diese sind bei Strömungskraftwerken ebenfalls zu finden. Aufgrund der noch recht jungen Forschungsarbeiten im Bereich der Strömungskraftwerke arbeiten diese bisher noch unwirtschaftlicher, als viele andere Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien.

Effektiver Fischfang in der Nähe der Anlage ist nur in seltenen Fällen möglich. Dafür muss der Wasserstand über der Turbine ausreichend hoch sein. Außerdem sind Wechselwirkungen zu berücksichtigen, die mit Schiffsbewegungen auftreten können. Diese sind allerdings nur bei der Installation der Anlage zu befürchten.

Ebenfalls ist die Installation mit einigen Herausforderungen verbunden, da die Bauarbeiten auf offener See stattfinden und damit sehr anspruchsvoll sind. Die verwendeten Materialien, wie Beton oder Stahl, müssen für den Betrieb unter Wasser tauglich sein. Zudem sind die Baumaterialien gegen das Salz zu rüsten, das sich im Meerwasser befindet. Auch die Wartung ist aufwändig, weil die Anlagen nur schwer erreichbar sind.

Ebenfalls sorgen die Turbinen dafür, dass der Strömung Energie entzogen wird. Diese wird somit vor der Turbine schneller, als hinter ihr. Dadurch können sich Auswirkungen auf das Verhalten der Meerestiere ergeben, wenn diese eine bestimmte Strömungsrichtung bevorzugen. Zusätzlich können sich Auswirkungen auf die Bewegungen des Meeresbodens ergeben und die Turbinen verursachen unter Wasser Lärm, der sich z.B. negativ auf die Orientierung der Wale auswirken kann.

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