Vor- und Nachteile von Blockheizkraftwerken

Ein Blockheizkraftwerk – BHKW – liefert gleichzeitig Strom und Wärme, wobei eine maximale Nutzung der Wärme angestrebt wird. Dadurch steigt der Wirkungsgrad der Anlage gegenüber herkömmlichen Kraftwerken signifikant an, indem das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung konsequent eingesetzt wird. Die verwendeten Brennstoffe können Öl, Gas, Diesel, Benzin oder Biogas sein, in letzterem Fall entsteht eine hervorragende Umweltbilanz.

Vorteile eines BHKW
Da die Abwärme, die bei der Stromerzeugung immer entsteht, möglichst ortsnah und damit verlustarm genutzt wird, ergibt sich ein sehr hoher Gesamtwirkungsgrad und damit eine ausgezeichnete Ökobilanz der Anlage. Die Stromerzeugung gelingt mit dem auch für Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke üblichen Wirkungsgrad von 30 bis 50 Prozent oder leicht darüber. Da zusätzlich die Abwärme optimal verwertet wird, entsteht ein Gesamtwirkungsgrad bis über 90 Prozent. Zwar nutzen auch herkömmliche Kraftwerke ihre Abwärme, in der Regel zur Heizung benachbarter Städte und Wohnsiedlungen. Hierbei ist jedoch ein teures Rohrleitungssystem zu installieren und zu warten, zudem ergeben sich energetische Transportverluste von 15 bis 20 Prozent. Auch wird nur im Blockheizkraftwerk aufgrund seiner technischen Konzeption die Abwärme schon ab Anlage so verlustarm wie möglich angezapft. Bei herkömmlichen Kraftwerken stellt sie konzeptionell ein Nebenprodukt dar und wird zugunsten der Stromerzeugung niemals optimal verwertet. Blockheizkraftwerke sparen bis zu 40 Prozent an Primärenergie ein. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem möglichen Anlagendesign als Mini- und Mikro-BHKW. Blockheizkraftwerke können so klein gebaut werden, dass sie für ein einzelnes Eigenheim die benötigte Energie liefern und Überschüsse ins Stromnetz einspeisen. Jedes Eigenheim kann mit einem Mikro-BHKW nachgerüstet werden, es sind nur sehr geringfügige Umbauten an der bestehenden Heizungsanlage erforderlich.

Nachteile von Blockheizkraftwerken
Die Konzeption eines BHKW entfaltet ihre größten Vorzüge im Winter, wenn die Abwärme tatsächlich vollständig benötigt wird. Im Sommer sinkt zwangsläufig der Wirkungsgrad, teilweise muss der Kraftwerksblock sogar gekühlt werden. Kleinere Anlagen verursachen einen im Verhältnis zur Erzeugung hohen Wartungsaufwand, der Kosten verursacht und auch die Ökobilanz beeinträchtigt. Einige Blockheizkraftwerke sind eher auf die Stromproduktion ausgerichtet, und zwar gerade diejenigen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das liegt an den im EEG festgelegten Einspeisevergütungen. Hier müsste künftig mehr auf die Nutzung der Abwärme hin konzipiert werden. Auch die Auslegung von Mini- und Mikro-BHKWs auf Spitzenlast wirkt sich nachteilig aus. Die kleinsten Blockheizkraftwerke werden oft nur bei erhöhtem Bedarf zu-, danach wieder abgeschaltet, was zwangsläufig die Lebensdauer verkürzt.

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