Profite bei konventionellen Kraftwerken durch EEG-Regelungen

Solarwirtschaft © Andreas Haertle - Fotolia.comDass irgendjemand von den Förderungen im Bereich der Erneuerbaren Energien profitieren muss, war allen Bürgern sicher klar. Wohin genau die Gelder fließen und welchen Nutzen die Subventionierung vor allem für die großen Energiekonzerne bringt, darüber herrschte lange Zeit Unklarheit. Die Hamburger Greenpeace Energy eG gab nun bekannt, welcher Profit für Betreiber von Atomkraftwerken und fossilen Kraftwerken im zurückliegenden Jahr 2012 realisiert wurde. Die Summen lesen sich nicht nur für Laien enorm.

Geht die Umlage für Ökostrom den falschen Weg?

Durchgeführt wurde die zugrunde liegende Modellrechnung von der bekannten Beratungsgesellschaft Energy Brainpool, die ihren Sitz in der Bundeshauptstadt Berlin hat. Das Resultat klingt hart: Während die Unternehmen im Zusammenhang mit ihren konventionellen Kraftwerken davon sprechen, dass Solar- und Windenergie massiv an ihrem Geschäftserfolg kratzen, sind gerade sie es nach Aussagen der Berater, die ordentlich Profit aus dem Förderprogramm über die EEG-Umlage schlagen. Dass davon in der öffentlichen Kritik nicht die Rede ist, liegt in der Natur der Sache. Für das Jahr 2012 nennt Energy Brainpool einen Gesamtgewinn von mehr als 775 Millionen Euro für die konventionellen Kraftwerke.

Börsengeschäfte bessern Umsatz der Energiekonzerne auf

Somit kommen oft gerade die Betreiber „schmutziger“ Kraftwerke in den Genuss staatlicher Fördersummen. Den Grund sehen die Experten bei Greenpeace Energy insbesondere in den umfangreichen Geschäften, die Betreiber der AKW und Kohlekraftwerke bereits seit Jahren an der Strombörse tätigen. Denn hier hat das wachsende Angebot an erneuerbarer Energie zu einem deutlichen Rückgang des Strompreises geführt. Die Konzerne haben ihren selbst produzierten Strom oft schon vor einiger Zeit zu Höchstpreisen verkauft und decken sich nun ihrerseits zu weitaus geringeren Preisen an der Börse mit Strom ein. Geld verdienen und parallel die laufenden Produktionskosten senken? Ein Traum für jedes Unternehmen. Und das Ende der Fahnenstange ist laut Thorsten Lenk von Energy Brainpool noch nicht erreicht. Der zusätzliche Gewinn entspricht aktuell der Summe, die für 2014 insgesamt als Fördersumme für die Entstehung neuer, sauberer Kraftwerke eingeplant sind.

Greenpeace fordert beschleunigte AKW-Abschaltungen

Verkehrte Welt – nicht nur für Experten. Auch Laien wird die Studie einmal mehr hart treffen. Die Studie nennt aber nicht nur Zahlen, sondern spricht zudem eine klare Empfehlung aus: Kohlekraft- und Atomkraftwerke sollten schneller als vorgesehen abgeschaltet werden. So könnte dafür gesorgt werden, dass sich die negative öffentliche Meinung endlich ändert. Denn noch sind viele Verbraucher der festen Überzeugung, dass es vorrangig die erneuerbaren Energien seien, die die Energiewende in Deutschland so kostspielig machen. Gerade im Kontext der bekannt gegebenen neuen Höhe der EEG-Umlage für das Jahr 2014. Denn eben diese Meinung ist so leider nicht zutreffend.

Bildquelle: © Andreas Haertle – Fotolia.com

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